Trattoria Piè di Castello: Tradition seit vier Generationen.
Die Trattoria Piè di Castello wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Der Gasthof liegt an der Straße, die die Gebiete Basso Sacra und Fiavé verbindet und bot damals Reisenden dir Möglichkeit, sich zu stärken und zu erholen. Eugenio Benini und dessen Ehefrau Giuseppina boten ihren Gästen eine warme Mahlzeit, einen Schlafplatz und auch Ställe für ihre Tiere an. Und bereits zu jener Zeit gab es das Gericht Carne Salada, das später die Spezialität dieses Hauses werden sollte. Es gab nur einen Unterschied: Damals wurde Carne Salada gekocht serviert. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Gastwirtschaft in dieser Form weitergeführt, erlitt dann aber schwere Schicksalsschläge aufgrund der furchtbaren geschichtlichen Ereignisse. Und gegen Ende des Zweiten Weltkrieges waren Eugenio und Giuseppina gezwungen, die Pforten ihres Gasthauses zu schließen. Im Jahr 1947 erhielten Lino, der Sohn von Eugenio und Giuseppina, und dessen entschlossene Frau Lisa, die er 1945 geheiratet hatte, die Genehmigung zur Wiedereröffnung des Lokals. Es beginnt eine schwierige Zeit mit vielen Opfern, aber die Trattoria wächst und etabliert sich. Lino beschließt, selbst Land zu bestellen und vor allem Reben anzubauen, um seiner Kundschaft Wein aus Eigenproduktion anbieten zu können. Und Lisa investiert derweil in die Trattoria all ihre Erfahrung, die sie bei ihrer Arbeit in den Küchen der Hotels von Riva del Garda gesammelt hatte. Lisa ist es auch, die beschließt, das Gericht Carne Salada mit selbst in Öl eingelegtem Gemüse zu servieren und kreiert außerdem das Rezept unseres Apfelkuchens. Diese Spezialitäten entwickeln sich zu den typischen Merkmalen des Pié di Castello. Ab den 1960er Jahren beginnt Giorgio, sich dem Familiengeschäft zu widmen, nachdem ihm seine Eltern die Betreiberlizenz der Trattoria übertragen hatten. Für das Restaurant bedeutet dies eine neue Ära. Die Identität des Pié di Castello konsolidiert sich und man spezialisiert sich auf Carne Salada, das inzwischen nicht mehr gekocht, sondern auf dem Holzgrill zubereitet wird. Außerdem beschließt Giorgio auf den Rat einiger seiner treuesten Kunden, die als Verkoster gern seine neuen Kreationen probieren, Carne Salada auch roh anzubieten. Ab diesem Zeitpunkt wird das Gericht zur Spezialität des Hauses. Und das Piè di Castello wächst weiter, auch im Umfang. Nach und nach werden die ehemaligen Unterkünfte dem Restaurant, das ursprünglich nur aus einem Gastraum und einer Küche bestand, angegliedert und zu Speisesälen umgebaut. Dies verleiht dem Restaurant seine besondere Struktur mit den diversen aneinander gereihten Räumen. In den 1980er Jahren gewinnt die Trattoria eine weitere kostbare Helferin: Dolores, seit 1983 Ehefrau von Giorgio und unermüdliche Arbeiterin. In diesen Jahren festigt sich die Identität der Trattoria weiter und den Gästen wird ein schlichtes, unverfälschtes Menü angeboten: Vorspeisen und Aufschnitte aus eigener Produktion, gefolgt von Carne Salada in der rohen Variante, Carne Salada gegrillt mit Bohnen und zum Abschluss einem Stück des legendären Apfelkuchens von Oma Lisa. Zu Beginn des neuen Jahrtausends beschließt man, das Angebot der Trattoria weiter zu erneuern, aber natürlich ohne die Tradition zu vernachlässigen. Es werden neue, andere Varianten von Carne Salada kreiert, wie zum Beispiel die geräucherte und anschließend gebackene Version. Außerdem werden aus dem kostbaren Rezeptbuch von Oma Lisa, das viele traditionelle Bauerngerichte sowie ihre persönlichen Zubereitungstricks enthält, weitere Gerichte in das Menü aufgenommen. So wurde das Angebot beispielsweise um warme Vorspeisen - die Canderli und Strangola Preti - bereichert. Und zum aktuellen Zeitpunkt bewegt sich die Trattoria wieder in eine neue Phase. Seite an Seite mit Giorgio und Dolores arbeiten nun deren Töchter Annalisa, Valentina und Gabriella, natürlich auch jetzt, ohne die Formel der Trattoria zu verändern, also mit dem Ziel, die Tradition zu wahren und gleichzeitig innovativ zu denken.